Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
einmal noch möchten wir Ihnen in diesem seltsamen Jahr 2020 ein paar politische Informationen mitteilen, bevor wir alle hoffentlich gesund mit diesem abschließen werden und zusammen in ein besseres Jahr 2021 gehen.
Wir sind große Befürworter der Solarenergie – und begrüßen im Grundsatz die Entscheidung des Gemeinderates für die Einleitung des Verfahrens für den Bau der 21ha großen Photovoltaikanlage am Hartungshof. Dass unsere ablehnende Haltung im Ortsrat für Aufsehen sorgen wird, war uns von Beginn an bewusst. Dass die „Presse“ dies negativ bewerten wird, war uns ebenfalls bewusst.
Was uns alle sehr gefreut hat, war und ist die fast durchweg positive Resonanz der Meldungen der Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich die Zeit genommen haben mit uns über die Beweggründe unserer Entscheidung zu sprechen. Hier beendete niemand die Gespräche mit einer negativen Haltung uns gegenüber, im Gegenteil, der Grundtenor war – alles richtig gemacht!
Uns ist es wichtig, dass Sie wissen, dass wir auch nach der Ortsratssitzung vom 02.12.2020 das Thema Solar am Hartungshof für uns nicht beendet haben. Wir haben uns nicht der medialen Ausschlachtung einer zurückliegenden Ortsratssitzung gewidmet – wir haben getan, was wir Ihnen 2019 versprochen haben: wir haben versucht das Beste für Bliesransbach und die Gemeinde zu erreichen. Also haben wir erneut Gespräche mit den Investoren aufgenommen. Nachdem uns Herr Wolfgang Kessler bereits im Vorfeld persönlich versicherte keine weitere Anlage neben dieser zu bauen, wollten wir dies auch von den Investoren noch einmal zugesichert bekommen. Dies wurde uns in sympathischer Gesprächsatmosphäre bestätigt. Die Investoren der Firma Green Cells haben vorgeschlagen dies sogar in den Grundsatzbeschluss vor Abstimmung im Gemeinderat aufzunehmen. Somit wäre die Hürde auch für weitere Investoren nicht unüberwindbar, aber nochmals deutlich höher.
Die Gemeinderatsfraktion WÄHLBAR hat diese Bitte schriftlich bei der Verwaltung eingereicht und darauf hingewiesen unter diesen Bedingungen einen Mittelweg mitzutragen. Bei diesem Thema gibt es für keine Seite eine perfekte Lösung. Wir schlugen vor diese Anlage zu bauen und weitere, soweit möglich, auszuschließen. Leider wurde dies anscheinend nicht ernst genommen, weder von den Mitgliedern des entsprechenden Bauausschusses noch von der Mehrheit der „etablierten“ Fraktionen des Gemeinderates. Am meisten hat uns jedoch die uns zugetragene gleichgültige Haltung der Verwaltungsspitze getroffen, denn hier hat man dies anscheinend lapidar mit „geht nicht“ abgetan. Selbst eine Umformulierung des Beschlussvorschlages durch die Verwaltung selbst wurde abgelehnt.
Wenn man sich nur ein paar Minuten mit dem Thema auseinandersetzt, findet man umgehend Beispiele, wie ein Grundsatzbeschluss auszusehen hat. Wir haben versucht den Befürwortern des Solarparks Rechnung zu tragen und wollten gleichzeitig die Menschen beruhigen, die sich Gedanken darüber machen, dass unsere schöne Landschaft in den kommenden Jahren weiteren technischen Anlagen weichen muss.
Wir bedanken uns bei den einzelnen Mitgliedern der anderen Fraktionen, die sich mit uns für Ihre Belange eingesetzt haben und nicht einfach über die Köpfe weg entschieden und durchgewunken haben.
Auch wir haben Fehler gemacht, in dem wir im Vorfeld der Ortsratssitzung nicht ausführlicher über die Gründe unserer Haltung informiert haben, hoffen aber, dass Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger jetzt besser verstehen, dass wir nicht die Anlage am Hartungshof und die Solarenergie ablehnen, sondern den von der Verwaltung sogenannten „Grundsatzbeschluss“, der unserer Meinung nach keiner ist.
Wir akzeptieren das Ergebnis und freuen uns darauf, dass Bliesransbach seinen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten wird. Wir möchten uns an dieser Stelle auch erneut ausdrücklich bei Herrn Wolfgang Kessler und den Investoren der Firma Green Cells für Ihre offene und sympathische Art bedanken und erhoffen uns für 2021 endlich eine ebensolche Zusammenarbeit mit der Verwaltungs(spitze) in Kleinblittersdorf. Wir wissen, dass Corona sehr viele Probleme und auch Mehrarbeit verursacht. Wir geben aber auch zu bedenken, dass wir Ehrenamtler dadurch in unseren Möglichkeiten ebenso beschnitten sind und trotzdem versuchen den Menschen vor Ort gerecht zu werden.
Wir sollten zusammenarbeiten, auch wenn wir nicht der gleichen politischen Farbe angehören.
Zur Erinnerung – wir haben keine Farbe! Es ist an der Zeit das Konkurrenzdenken auszuschalten.
Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wünschen wir nun trotz der derzeitigen Lage ein paar besinnliche Tage, einen guten Rutsch in ein besseres, normaleres und allen voran gesundes Jahr 2021.
Passen Sie auf sich auf, wir sind auch im nächsten Jahr für Sie da.
Die Orts- und Gemeinderatsmitglieder Ihrer FREIEN Wählergruppierung
WÄHLBAR.Steffen Kany
Raphael Forster
Jan Kamjunke
Stephan Weimerich